Mit der Meldung "Explosion in Gebäude" wurden die Löschbezirke Bubach-Calmesweiler, Eppelborn und Macherbach am 04. Februar 2023 gegen 01:15 Uhr alarmiert, nachdem Anwohner in der Illtalstraße von zwei lauten Explosionen aus dem Schlaf gerissen wurden.
Schon kurz nach der Ankunft der ersten Einsatzkräfte an dem Gebäude, das neben einem Café auch einen gemeinsam von Sparkasse und levobank betriebenen Geldautomaten beherbergte, war klar: Unbekannte Täter hatte sich mit Sprengstoff Zugang zum Automatenraum verschafft und dann den Geldautomaten gesprengt. Bei der Erkundung konnte eine leichte Rauchentwicklung, aber kein offenes Feuer festgestellt werden.
[left][cmsimg]12252[/cmsimg][/left] Da es sich bei der Einsatzstelle um einen Tatort handelte und unklar war, ob von Resten der Automatensprengung eine Gefahr ausging, wurde die Einsatzstelle abgesperrt und auf Delaborierer der Polizei gewartet, die den Schalterraum auf Sprengstoffreste untersuchten. Erst danach konnten Beamte der Kriminalpolizei mit der Spurensicherung beginnen. Während dieser Arbeiten der Polizei leuchtete die Feuerwehr die Einsatzstelle aus und stand für den Fall, dass es doch noch zu einem Brand kommt, bereit. Dazu verblieb ein Löschfahrzeug vor Ort, alle weiteren Kräfte konnten nach und nach aus dem Einsatz entlassen werden.
Erst danach konnte mit den Aufräumarbeiten vor und in dem Gebäude begonnen werden. Dabei stellte sich heraus, dass es durch die Wucht der Explosion zu erheblichen Schäden im Inneren des Gebäudes gekommen war. Zur Begutachtung wurde deshalb der Fachberater Bau des Technischen Hilfswerks nachgefordert. Die Feuerwehr schaltete das Gebäude zwischenzeitlich stromlos und öffnete die beschädigte Tür zum Automatenraum mit hydraulischem Rettungsgerät.
[right][cmsimg]12262[/cmsimg][/right] Bei der Begehung zeigte sich, dass auch ein Balken der Dachkonstruktion stark beschädigt war. Da dieses Problem durch die Feuerwehr nicht zu lösen war, forderte der Fachberater weitere Einheiten des THW aus Illingen an. Diese sicherten den beschädigten Balken und bauten eine Notverglasung für das Fenster im Automatenraum. Auch eine zwischenzeitlich von einer Privatfirma angelieferte Bautür konnte eingebaut und das Gebäude wieder verschlossen werden.
Der Brandinspekteur des Landkreises Neunkirchen, Michael Sieslack, war Aufgrund der Meldung noch in der Nacht zur Einsatzstelle gekommen. Er und am Morgen Bürgermeister Dr. Andreas Feld machten sich selbst ein Bild von der aktuellen Lage. Beide zeigten sich erschüttert von der Tat und dem Ausmaß der Zerstörung. Bürgermeister Feld dankte den ehrenamtlichen Einsatzkräfte, die rund 15 Stunden vor Ort im Einsatz waren.
Die Ortsdurchfahrt musste bis gegen 08:00 Uhr voll, danach halbseitig gesperrt werden. Dadurch kam es zum Teil zu erheblichen Behinderungen. Personen wurden bei dem Vorfall nicht verletzt, die Höhe des Sachschadens kann bisher noch nicht beziffert werden. Wer Hinweise zu dem Vorfall geben kann, wendet sich bitte an den Kriminaldauerdienst Saarbrücken oder an jede andere Polizeidienststelle.
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